Unser Umgang mit Diskursen

Diskutieren – auch wenn es weh tut

In letzter Zeit gehen mir zum Thema „Konflikte“ einige Dinge durch den Kopf, die ich gerne mit Ihnen teilen möchte. Dabei geht es mir tatsächlich nicht um die aktuellen großen Konflikte dieser Welt. Vielmehr möchte ich über die „kleinen“ Konflikte sprechen, welche wir alle jeden Tag führen.

Was ist überhaupt ein Konflikt?

Ein Konflikt entsteht unter anderem, wenn Meinungen oder Wertvorstellungen miteinander unvereinbar sind bzw. unvereinbar erscheinen. Bis hierhin herrscht in der Regel Einigkeit. In der Folge stellt sich die Frage, wie wir damit umgehen. Begegnen wir Konflikten mit „offenem Visier“? Äußern wir deutlich und wertschätzend unsere Meinung und bleiben trotzdem offen für die andere Haltung?
Leider ist dies nicht die Regel. Häufig werden Konflikte „von hinten durch die Brust ins Auge“ geführt und damit in keiner Weise offen, respektvoll und wertschätzend. Meist haben wir die Wahrheit gepachtet, so dass keinerlei Raum für andere Meinungen vorhanden ist. Wir beharren bis zuletzt auf unseren Argumenten. Allerdings nicht, weil sie gut sind, sondern weil es unsere sind. Das Ergebnis ist meist absehbar und führt selten zu einem vernünftigen Konsens. Selbst im Jahr 2025 gibt es immer noch Menschen/Führungskräfte, die glauben, ein mit größerer Lautstärke vorgebrachtes Argument besitze auch eine größere Überzeugungskraft. Schade!

Schweigen ist Gold?

Eine weitere weit verbreitete Variante ist, sich gar nicht zu äußern. Entweder, weil wir der Meinung sind, es bringe doch sowieso nichts (in Unternehmen immer wieder gerne genommen), oder weil sich unser Konfliktpartner so weit unter unserem Niveau befindet, das wir uns auf keinen Fall dazu herablassen, mit ihm zu sprechen. Letzteres ist allerdings häufiger ein Zeichen dafür, dass es mit unserer persönlichen Konfliktfähigkeit nicht besonders gut bestellt ist. Nichts zu sagen, sich aber immer wieder über bestimmte Umstände zu ärgern und gleichzeitig auf eine Veränderung zu hoffen, lässt mich manchmal verzweifeln.
Sich nicht zu äußern ist gleichzusetzen mit dem Fernbleiben an der Wahlurne. Wir überlassen – wider besseres Wissen – den anderen die Arena.

Dranbleiben!

So gelingt es, Veränderungen herbeizuführen,
so gelingt es, Dinge zum Guten zu wenden,
so gelingt es.

Trainer und Coach Galal Bayomi unterhält einen eigenen Channel bei YouTube, auf dem Sie alle verfügbaren Video-Botschaften anschauen können.